Der Walhai (Rhincodon typus)
Die Walhaie sind nicht nur der größte Hai der Welt, sondern gleichzeitig auch der größte Fisch unserer Zeit. Trotz ihrer Grösse sind sie jedoch vollkommen harmlos. Ihr Verhalten ist durch langsames Schwimmen auf der Suche nach Nahrung an oder nahe der Oberfläche geprägt. Diese Tiere sind sehr migratorisch (wandernd).
Grau, bläuliche oder braune Grundfärbung mit vertikalen, hellen Streifen und weissen Punkten, die über den gesamten Körper verteilt sind. Sehr auffallend bei diesen Tieren ist das horizontale Maul, das nicht wie bei typischen Haien unterhalb der Schnauze (unterständig) liegt, sondern sich am vorderen Ende (endständig) befindet.
Weiterhin typisch für diese Tiere ist eine extrem eckige Kopfform; die meisten Haie besitzen eine eher zugespitzte oder zumindest abgerundete Kopfform. Die Walhaie haben relativ kleine Augen, Sauglöcher und Barteln.
Die Haut des Walhais ist bis zu 15 Zentimeter dick. Das ist die dickste Haut von allen Lebewesen der Welt.
Außerdem zeichnet den Walhai seine hohe, majestätische Schwanzflosse aus. Walhaie besitzen außerdem je zwei Brust- und Rückenflossen.
Der Walhai kann ausgewachsen eine Körperlänge von 12 bis 20 Meter sowie ein Gesamtgewicht von 20 bis 34 Tonnen erreichen. Diese Maße werden freilich nur von wenigen Walhaien erreicht. Die durchschnittliche Länge liegt bei immer noch imposanten 10 bis 12 Metern, das durchschnittliche Gewicht liegt bei 12 Tonnen. Männchen bleiben kleiner und leichter als Weibchen. Die Lebenserwartung der Walhaie schwankt je nach Alter stark. So sind in der Literatur Angaben von 60 bis 100 Jahren zu finden.
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Walhaie sind aktive Filtrierer, das bedeutet, dass sie Wasser aktiv einsaugen. Bevorzugte Nahrung ist Plankton, das an den Kiemen ausfiltriert wird. Da die Tiere Planktonblüten bevorzugen, schwimmen sie vermehrt in Wassertemperaturen zwischen 21°C und 25°C. Meist findet man sie eher über tieferem Wasser (epipelagisch), doch können sie auch in Atollen und Riffregionen auftauchen. Neben Plankton werden auch kleinere und grössere Fische (zum Beispiel Sardinen, Makrelen und sogar kleine Thunfische) gefressen. Interessant ist, dass Walhaie oft in einer vertikalen Position fressen.
Walhaie filtern die Nahrung aus dem Wasser. Dabei saugen sie aktiv etwa 6000 Liter Wasser pro Stunde an und pressen es durch ihre Kiemen, die mit einem schwammartigen Filterapparat ausgestattet sind. So können sie den Plankton mitsamt dem Beifang von kleinen Fischen bequem vertilgen. Bei der Nahrungsaufnahme geben Walhaie ein ungewohntes Bild ab, da sie mitunter senkrecht zur Wasseroberfläche gerichtet im Wasser stehen.
Da Walhaie auf Plankton spezialisiert sind, werden sie Menschen nicht gefährlich.
Walhaie sind lebendgebärend, wobei sie jedoch keine Dottersack-Plazenta besitzen (aplazentale Viviparie). Die oftmals gefundenen riesigen Eitaschen sind lediglich Frühgeburten. Walhaie legen also keine Eier, sondern die Jungtiere schlüpfen im Mutterleib aus den Eikapseln. Bis zu 300 Nachkommen wurden bis anhin in einem Weibchen gezählt. Die Geburtsgrösse liegt zwischen 55 und 64 cm. Geburten scheinen das ganze Jahr über zu geschehen, da Junge sowohl im Winter als auch Sommer in einzelnen Regionen gefunden werden können. Ein Grund für die geringen Fänge von Jungtieren scheint in ihrem schnellen Wachstum zu liegen. Trotz der Grösse dieser Tiere wird die Geschlechtsreife bereits mit ca. 400 cm erreicht.
Obwohl Walhaiweibchen bis zu 300 Junge gebären, gilt die Art als gefährdet, da Walfleisch vor allem in Japan extrem begehrt ist. Walhaie werden erst im Alter zwischen zehn und 30 Jahren geschlechtsreif, sodass die Verluste durch den Fang langfristig kaum ausgeglichen werden können.
Walhaie zeigen eine nahezu weltweite Verbreitung in tropischen und subtropischen Meeren, sowohl in Küstenähe als auch in der Hochsee.
Walhaie kommen weltweit in fast allen warmen, tropischen und subtropischen Gewässern vor. Besonders häufig werden sie in Gebieten gesichtet, in denen (auch saisonal) besonders viel Plankton vorkommt. Hier in den thailaendischen und burmesischen Gewaessern an der Westkueste sind sie haeufig anzutreffen. Die Hauptzeit des Jahres ist von Januar bis Mai. Tauchplaetze mit haeufigen Sichtungen sind: Black Rock, Western Rocky, Richeleiu Rock, Koh Tachai, Koh Bon, Hin Daeng/Hin Muang.
Walhaie werden of von Saugfischen (Remoras) begleitet, die entweder aktiv schwimmen oder sich am Walhai ansaugen. Neben dem Transport ist das Entfernen von Parasiten eine der Hauptaufgaben dieser Fische.